Drei Fragen an …

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Hendrik Borchardt

Alter: 24 Jahre
Seiler im Prüflabor von Gleistein, 6 Jahre inkl. Ausbildung

Im Interview mit ehemaligen Seiler-Azubis haben wir herausgefunden, wie sie zu ihrem Beruf gekommen sind, was sie daran lieben und welche Möglichkeiten sich in ihrem Leben dadurch ergeben haben.

Hallo Hendrik!
Wie schön, dass du mitmachst – vielen Dank! Wir legen gleich los … Wie bist du auf den Beruf des Seilers aufmerksam geworden und wieso hast du dich für die Ausbildung entschieden?

Mein erstes Interesse ist ehrlich gesagt aufgrund meiner familiären Vorgeschichte entstanden: Meine Oma hat früher ebenfalls bei einer Seilerei in Bremen gearbeitet. Durch einen Freund bin ich dann auf die Internetseite der Firma Gleistein aufmerksam geworden. Ich habe mir gewünscht einen handwerklichen Beruf zu erlernen – das ist heute ja schon eine Seltenheit und gleichzeitig wichtiger Bestandteil unseres Lebens. Dann war die Firma auch noch in meiner Nähe und somit fiel die Entscheidung leicht.

Was ist das Spannende an der Ausbildung?

Auch wenn ich mir den Umfang der Aufgaben am Anfang nicht vorstellen konnte, habe ich schnell gemerkt, wie abwechslungsreich die Tätigkeiten eines Seilers in Wirklichkeit sind. Das ist schon etwas ganz besonderes und Seile findet man schließlich überall im Leben: Ohne uns gäbe es keine Kletterer und keine Baustellen, keine Segelschiffe oder Spielplätze. Es wird wirklich nie langweilig und man lernt immer etwas Neues. Außerdem bietet meine Firma außerbetriebliche Praktika an, so habe ich immer wieder neue Betriebe und neue Leute kennenlernen dürfen. Die Berufsschule ist in einem anderen Bundesland und deshalb konnte ich regelmäßig Reisen unternehmen, die auch noch von der Firma finanziert wurden. Hinzu kommen die Montagen, die eben auch immer wieder eine Reise bedeutet haben. So viel darf kaum jemand während seiner Ausbildung verreisen! Im Allgemeinen ist das Seiler-Handwerk sehr unbekannt – die meisten haben gar keine Vorstellung, was hier eigentlich jeden Tag passiert. Und mir ging es nicht anders: im Laufe der Ausbildung gab es immer wieder spannende Aufgaben, mit denen ich vorher nicht gerechnet hatte. Besonders die Tätigkeiten im Labor haben mich dabei fasziniert und waren somit auch der Grundstein für meine jetzige Tätigkeit.

Wie sieht dein Job nach der Ausbildung aus?

Ich habe mich während meiner Ausbildung im Betrieb so wohl gefühlt, dass ich hiergeblieben bin. Inzwischen bin ich für den Wareneingang und -ausgang, für Produktüberwachung, Prüfaufträge sämtlicher Art und für verschiedene Entwicklungsprojekte verantwortlich. Das heißt, im Labor bediene ich Testanlagen, führe Bruchlastprüfungen durch und prüfe generell die Qualität vom gesamten Wertschöpfungskreislauf der Produkte. Wenn es Ideen für neue Konstruktionen gibt, prüfe ich verschiedene Parameter am Seil: Angefangen von der Bruchlast über Gewichte, Farbechtheit und Abrieb bis hin zu UV-Tests ist alles dabei. Das ist eine sehr abwechslungsreiche Tätigkeit und ich bin froh über all meine Zukunftsperspektiven – sei es der Meister, Techniker oder vielleicht doch ein Studium. Zudem gibt es die Möglichkeit Führungspositionen zu erlangen.